Kompetenzbündelung für emissionsarme Mobilität – Wie LAUDA die Wasserstoffindustrie mit innovativen Kühllösungen unterstützt
Seit fünf Jahren arbeitet LAUDA erfolgreich mit dem französischen Hersteller von Wasserstofftankstellen, HRS, zusammen. Im Interview spricht Olivier Dhez, stellvertretender Geschäftsführer von HRS, über die Entwicklung der Partnerschaft, die technologischen Herausforderungen und die gemeinsamen Visionen für eine emissionsarme Zukunft.
Guten Tag, Herr Dhez. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Bevor wir zu den technischen Details und Hintergründen kommen, erzählen Sie uns bitte etwas über HRS.
HRS steht für Hydrogen Refueling Solutions. Wir entwickeln, installieren und nehmen Wasserstofftankstellen in Betrieb, mit denen alle Arten von Fahrzeugen betankt werden können, von leichten Fahrzeugen wie PKW bis hin zu schweren Nutzfahrzeugen. Das Unternehmen wurde 2004 von Hassan Rashedi, unserem heutigen CEO, gegründet. Die erste Wasserstofftankstelle wurde bereits 2009 entwickelt, aber erst 2019 haben wir beschlossen, die Größe des Unternehmens deutlich zu verändern. Für dieses Interview stehen wir in unserer neuen Fabrik: 14.000 m2 für die Herstellung von Wasserstofftankstellen. Hier können wir fast 200 Tankstellen pro Jahr produzieren.
Um das in die richtige Perspektive zu rücken, sollten Sie wissen, dass es heute in ganz Europa nur etwa 200 Tankstellen gibt, und die wurden in einem Zeitraum von 15 Jahren installiert. Das bedeutet, dass wir mit unserer neuen Fabrik in nur einem Jahr die gleiche Leistung wie in den vergangenen 15 Jahren erbringen können.
Nicht jeder ist mit den Anforderungen der Wasserstoffbetankung vertraut. Können Sie uns kurz erläutern, warum für diesen Prozess Kühlsysteme erforderlich sind?
Wasserstoff hat die unglückliche Angewohnheit, sich zu erhitzen, wenn er komprimiert wird. Diese Tatsache kommt an zwei Stellen des Prozesses zum Tragen. Zum einen komprimieren wir den Wasserstoff für die Speicherung. Hier brauchen wir die LAUDA Technologie, um a) die Kompressoren und b) den Wasserstoff selbst zu kühlen, damit wir ihn unter höherem Druck speichern können. Später brauchen wir Kühltechnik für den Betankungsvorgang. Beim Betanken wird der Wasserstoff in den Fahrzeugtank gepresst. Wenn man schnell tanken will, muss man das unter hohem Druck tun, so dass der Wasserstoff wieder komprimiert wird und sich erhitzt. Aus Sicherheitsgründen darf die Temperatur im Tank nicht höher als 85 °C sein. Um dies zu gewährleisten, wird der Wasserstoff vorgekühlt. Um ein Auto bei 700 bar mit einem Kilo Durchfluss pro Minute zu betanken, muss man den Wasserstoff auf -40 °C abkühlen. Dabei hilft uns das LAUDA Prozesskühlsystem.
Das Komprimieren und die Abkühlung verbrauchen jedoch viel Energie. Wir wollen die Tankstellen noch effizienter machen. Dies ist der dritte Teil, bei dem wir mit LAUDA zusammenarbeiten, um zu sehen, was wir heute tun können, um effizientere Systeme für morgen zu entwickeln.
Sie haben gerade die zukünftigen Entwicklungen angesprochen. Können Sie die Vision und den Weg, den Sie damit einschlagen, näher erläutern?
Die Herausforderung für uns besteht heute darin, größere Tankstellen zu bauen, um mehr und mehr Fahrzeuge betanken zu können, aber auch, um dem Bedarf nach schnellerem Tanken in der Zukunft vorzugreifen.
Derzeit können wir, wie gesagt, ein Kilo pro Minute bei 700 bar tanken, aber wir wollen auf das Zehnfache gehen. Die Lastwagen und Schwerlastfahrzeuge von morgen werden größere Tanks mit höherem Druck haben, also müssen wir uns darauf einstellen. Wir wollen mit LAUDA an dieser neuen Herausforderung arbeiten. Um diese neuen Technologien, die nächste Generation der Betankung, entwickeln zu können, haben LAUDA, HRS und andere Unternehmen eine EU-Förderung beantragt, die unter dem Projektnamen RHeaDHy bewilligt wurde.
Die große Herausforderung für uns alle, für die Gesellschaft, besteht heute darin, die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Die Wasserstoffmobilität ist EINE Möglichkeit, die Emissionen in der Mobilität zu reduzieren. Es ist nicht der einzige Weg, aber ein Weg. Sie kann uns helfen, eine bessere Welt zu schaffen, indem wir weniger CO2 für die Mobilität ausstoßen, insbesondere für schwere und intensive Nutzung, wo Wasserstoff sinnvoll ist.
Warum haben Sie LAUDA als Partner für Ihre Reise gewählt? Können Sie uns erzählen, wie es zu dieser Partnerschaft gekommen ist?
Interessanterweise geht diese Geschichte auf Zeiten zurück, bevor es HRS gab. Einige unserer Ingenieure hatten in ihrem früheren Unternehmen mit LAUDA zusammengearbeitet. Als sie später zu HRS kamen und einen Partner für den Bereich Kühlung suchten, erwähnten sie LAUDA und sagten entschieden:
„Wir haben in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit ihnen gemacht, wir müssen weiter mit ihnen zusammenarbeiten.“
Das haben wir dann auch gemacht. Wir haben die Zusammenarbeit 2019 begonnen, als wir unsere erste Tankstelle entwickelt haben.
Bis heute haben wir mehr als 50 Tankstellen produziert, die alle mit LAUDA Kühlsystemen ausgestattet sind. Wir waren uns auch sicher, dass LAUDA die richtige Wahl ist, um uns in der Co-Entwicklung und bei der Entwicklung fortschrittlicherer Technologien zu unterstützen, um den zukünftigen Anforderungen an Tankstellen gerecht zu werden.
Unser Ziel ist es, die Geschwindigkeit des Betankungsflusses zu verzehnfachen; ein wichtiger Faktor dabei ist die Kühlung. Mit LAUDA haben wir die Vision, durch die Dekarbonisierung der Mobilität gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten.
Erfahren Sie, wie unsere Lösungen Ihre Prozesse effizienter machen.
Nach dem Prinzip des ›Modular Engineering‹ werden die Anlagen von LAUDA exakt nach den Wünschen der Kunden geplant und gebaut: prozessorientiert, maßgeschneidert und regelgenau, unter Erfüllung strenger Sicherheitsstandards. Innerhalb eines Temperarturbereichs von -150 bis 550 °C heizen und kühlen Anlagen von LAUDA mit einer Genauigkeit von bis zu einem Zehntel Grad Celsius. Da die Anforderungen an Temperieranlagen kontinuierlich wachsen, sind auch die modernen LAUDA Heiz- und Kühlmodule flexibel erweiter- und veränderbar.
Projektierung ist unser Spezialgebiet. In enger Absprache mit Ihnen entwerfen wir im Planungsprozess Ihre individuelle Anlage. Das Schlagwort heißt Modular Engineering. Durch erprobte Bausteine, die für die Anwendung zusammengestellt werden, erhalten Sie maßgeschneiderte Lösungen. Die Übereinstimmung von Soll- und Istwert erfordert präzise Planung und exakte Projektierung aller Schnittstellen. Jeder einzelne LAUDA Planungsbaustein ist vielfach bewährt und wird kontinuierlich weiterentwickelt. So können wir unseren hohen Qualitätsstandard garantieren.
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