V. l. n. r.: Der Geschäftsführende Gesellschafter von LAUDA, Dr. Gunther Wobser, Bürgermeisterin von Burgwedel, Frau Ortrud Wendt, Geschäftsführer von LAUDA, Dr. Mario Englert © LAUDA
LAUDA – Weltmarktführer für exakte Temperaturen produziert erfolgreich in Zweigniederlassung
Das wegweisende Strategieprojekt Drive250 der LAUDA DR. R. WOBSER GMBH CO. KG aus Baden-Württemberg schreitet weiter in vollem Tempo voran. Mit Drive250 stellt LAUDA die Weichen für die Zukunft, die auch für Burgwedel in der Region Hannover von Bedeutung sind. Dort betreibt der Weltmarktführer für exakte Temperaturen eine Zweigniederlassung. Mit dem Get-together-Format »Drive250 Stopover« brachte LAUDA Mitarbeitende beider Standorte zusammen, um gemeinsam auf das bisher Erreichte anzustoßen, über aktuelle Fortschritte der Prozesse zu informieren und auf die gemeinsamen Ziele zu blicken. Zu diesem Zweck reiste der Geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Gunther Wobser, gemeinsam mit seinem Kollegen, Geschäftsführer Dr. Mario Englert, nach Burgwedel. Die Bürgermeisterin der Stadt Burgwedel, Frau Ortrud Wendt war Ehrengast: »Mein Ziel ist es, am Wirtschaftsstandort Burgwedel einen engen Draht zu den hier ansässigen Unternehmen zu halten und kurze Wege zur Stadtverwaltung zu ermöglichen. Deswegen habe ich sehr gerne die Einladung der Geschäftsleitung von LAUDA zum Betriebsbesuch in Großburgwedel angenommen. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Dr. Gunther Wobser und Dr. Mario Englert konnten wir uns unter anderem über Vorhaben zur Förderung der Mobilitätswende und zur Nutzung erneuerbarer Energien austauschen. Gut, dass es LAUDA hier gibt und hoffentlich noch viele Jahre an diesem Standort geben wird.«
Seit Anfang 2019 gehört der ehemalige Laborspezialist GFL offiziell zur LAUDA Gruppe, seit 2022 ist LAUDA Burgwedel vollständig integriert in die Muttergesellschaft. Das Familienunternehmen setzt sich mit neuer Struktur, zukunftsorientierten Investitionen und Prozessoptimierungen ambitionierte Wachstumsziele. An der Hauptniederlassung in Lauda-Königshofen, aber auch in Burgwedel und an weiteren internationalen Standorten werden dazu neue Mitarbeitende eingestellt und eine Vielzahl von Stellen geschaffen – bis 2026 soll sich die Mitarbeiterzahl von LAUDA weltweit planmäßig fast verdoppeln, von derzeit 580 auf über 1.000. Der Umsatz soll sich im betrachteten Fünfjahreszeitraum von aktuell rund 120 auf 250 Mio. Euro erhöhen. Dazu investiert das Unternehmen einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag, unter anderem für den Ausbau der Produktion und Logistik, aber auch für Verwaltung, IT und Digitalisierung. Das Intensivieren der Geschäftsentwicklung im Bereich von Zukunftstechnologien wie z. B. Wasserstoff spielt ebenfalls eine große Rolle.
Auf der Veranstaltung wurde auch von der Geschäftsführung Resümee gezogen, denn das Strategieprojekt Drive250, das seit dem ersten Quartal 2022 bei LAUDA umgesetzt wird. In seiner Ansprache titulierte Dr. Gunther Wobser das vergangene Jahr als »Jahr des Zusammenwachsens«. Neben beidseitigen Besuchen zwischen Burgwedel und Lauda-Königshofen wurden Arbeitsgruppen definiert, welche die einzelnen Bereiche, Prozesse und Herausforderungen systematisch angingen. Hier ging es vor allem um gegenseitiges Verständnis, Unterstützung und das gemeinsame Erreichen der Gewinnzone sowie die Verbesserung der Produktivität und Leistung. So wurde unter anderem der Vertrieb stabilisiert, die Einführung des LAUDA ERP-Systems begonnen und der Standort in punkto Hard- und Softwareausstattung aufgerüstet. Auch wurden die Hürden zur NRTL-Zulassung der LAUDA Versafreeze Tiefkühlgeräte genommen – der Vertriebsstart USA ist somit möglich. Die Umsätze waren um 10 Prozent höher als im Vorjahr, der Gewinn am Standort Burgwedel betrug 80.000 Euro. »Drive250 war letztes Jahr ein Riesenerfolg, den wir alle gemeinsam erarbeitet haben, ich bin sehr glücklich, so ins neue Jahr starten zu können«, sagte Dr. Gunther Wobser.
V. l. n. r.: Dr. Mario Englert, Andreas Voigt, Dietmar Motschal, Khaled Bouraoui, Dr. Gunther Wobser © Claudia Haevernick, LAUDA
Dietmar Motschal 40 Jahre bei LAUDA in Burgwedel
Die LAUDA DR. R. WOBSER GMBH CO. KG konnte am 26. Januar 2023 das 40-jährige Betriebsjubiläum des Mitarbeiters Dietmar Motschal feiern, der am Standort Burgwedel in Niedersachsen tätig ist. Die Ehrung von langjährigen Mitarbeitenden hat Tradition beim Familienunternehmen und Weltmarktführer, die nun auch allen Mitarbeitenden am Standort Burgwedel zuteilwird. Seit Anfang 2019 gehört der ehemalige Laborspezialist GFL offiziell zur LAUDA Gruppe. Die Ehrung fand in Burgwedel statt, zu der der Geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Gunther Wobser, und Geschäftsführer Dr. Mario Englert anreisten. »Es ist gelebte Tradition bei LAUDA, langjährige Mitarbeitende für ihre herausragende Leistung gebührend zu ehren«, erklärte Dr. Gunther Wobser in seiner Ansprache vor der versammelten Belegschaft. »Seit nun einem Jahr gehört die ehemalige LAUDA-GFL als Zweigniederlassung zu LAUDA, so dass ich Herrn Motschal jetzt als ersten Mitarbeiter an diesem Standort für 40 Jahre Betriebszugehörigkeit auszeichnen kann«, so Dr. Gunther Wobser weiter.
Bei der Ehrung des Jubilars sprachen auch sein Vorgesetzter, Andreas Voigt und Khaled Bouraoui, Vorsitzender des Burgwedler Betriebsrates. Beides sind langjährige Kollegen Motschals, der als stets ausgeglichener, kompetenter und freundlicher Mitarbeiter von jedem honoriert wurde. »Ich bin auch noch heute von der Arbeit mit der Kälte begeistert und freue mich, seit so langer Zeit ein Bestandteil dieses Unternehmens zu sein.« Am 6. Januar 1983 begann Dietmar Motschal bei der damaligen GFL – Gesellschaft für Labortechnik mbH in der Schlosserei, wo er vornehmlich mit dem Einrichten und Bedienen der Abkantpresse betraut wurde. Aufgrund eines Unfalls im Jahr 1990 und der darauffolgenden längeren Krankheit entschloss sich Herr Motschal von August 1991 bis Juli 1993 zu einer Umschulungsmaßnahme zum Kälteanlagenbauer. Seit August 1993 war er anschließend in der Tiefkälte tätig, war explizit zuständig für das Prüffeld sowie die Verkabelung der Versafreeze-Geräte. Aufgrund der guten Leistungen von Dietmar Motschal ist er seit September 2012 zudem der Vertreter der Abteilungsleitung Kälte. »Das Ihnen Ihre Arbeit auch nach vier Jahrzehnte so viel Spaß macht, merkt man sofort. Es ist so wichtig, starke und motivierte Mitarbeitende und Partner an der Seite zu haben, damit wir gemeinsam erfolgreich sein können«, schloss Dr. Gunther Wobser und überreichte dem Jubilar die Ehrenurkunde von LAUDA, die Ehrenurkunde der IHK Heilbronn-Franken sowie die Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
»Brückenbau«, gedruckt von drei Steinen, einem Stempel und verschiedenen Materialien auf Hadernpapier, Unikat © Angelika Flaig
Angelika Flaig zeigt digitale Strukturen mit pflanzlichen Fragmenten
Die FabrikGalerie der LAUDA DR. R. WOBSER GMBH & CO. KG startet mit einer außergewöhnlichen Ausstellung in das noch junge Jahr 2023. Am 8. Februar 2023 um 17:00 Uhr wird die Ausstellung ›WASSER‹ aus der Reihe ›Art After Work‹ eröffnet. Gezeigt werden die Werke der Künstlerin Angelika Flaig, die sich mit diesem dynamischen Element auf ganz unterschiedliche Art und Weise, mit sehr verschiedenen Medien und Techniken auseinandersetzt. Die Ausstellung ist bis zum 24. März 2023 auch der Öffentlichkeit nach Anmeldung zugänglich.
Angelika Flaig spannt in ihrer Werkauswahl zum Thema Wasser den Bogen vom Wasserbau bis hin zu Wassermythen. In allen Kulturen haben sich die Menschen das Element Wasser als beseelt vorgestellt, voller Leben, Geschichten und Energie. Nur so konnten sie sich damals dessen Leben spendende – aber auch lebensbedrohliche Wirkung erklären. Mit Wasserbauten, Drainagen und Kanälen domestiziert der Mensch die Kräfte des Wassers bis heute, nicht immer mit Erfolg. Angelika Flaig setzt sich mit unserem wichtigsten Element auseinander, ihre Arbeiten sind wie das Wasser selbst, dynamisch, werdend, fließend. Es findet sich nichts Statisches oder Eindeutiges in den Werken. Die Vielschichtigkeit und die individuellen Bedeutungen werden für den Betrachter sichtbar, der sich sein ganz eigenes Bild im Kopf zusammensetzen kann, wenn alle Sinne genutzt werden. Unterschiedliche Arbeitsweisen – Steindruck, Radierung, Holz- und Materialdruck – finden sich geschichtet in den Grafiken der Künstlerin. Dabei dient das Drucken nicht der Vervielfältigung. Es entstehen ausschließlich Unikate, in denen Technisches und Organisches in dynamischer Wechselwirkung aufeinandertreffen und die Bildräume beherrschen. Digitale Strukturen mit pflanzlichen Fragmenten in der achtteiligen Reihe »Coral reloaded« von 2020 machen über einen QR-Code Wasserklänge von Peter Schwieger hörbar. Die Verletzlichkeit und die Fragilität des Lebensraumes Meer werden so sinnlich erfahrbar.
Die 1950 geborene Baden-Württembergerin studierte in Stuttgart Literaturwissenschaften und direkt im Anschluss Freie Malerei und Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste bei den renommierten Professoren Peter Grau, Hans-Gottfried von Stockhausen und Paul Uwe Dreyer. Die Symbiose aus Text, Literatur und bildender Kunst begleitet und fasziniert Angelika Flaig von Beginn an. 1989 gründete die Künstlerin die Performance-Gruppe Signum+ und übernahm auch die künstlerische Leitung. In dieser Zeit begann ihre Zusammenarbeit mit Matthias Schneider-Hollek, Flötist und Komponist, und mit Michael Wackwitz, Steindrucker, im Künstlerhaus Stuttgart. Dieser Zeit und Zusammenarbeit entstammen auch ihre lithografischen Zyklen. 2001 war Flaig Gastdozentin für Performance Art in der 3. Bühnenwerkstatt, Bauhaus Dessau, zusammen mit Robert Wechsler und Frieder Weiss. Bereits 2017 erhielt die Künstlerin für ihr Lebenswerk den Kunstpreis der Stiftung Sabine Hoffmann, Hospitalhof Stuttgart, und 2020 den Förderpreis »Kultur der Regionen« von Lorenz & Company. Angelika Flaig lebt und arbeitet in Bösdorf und Oebisfelde in Sachsen-Anhalt.
LAUDA Carsharing-Initiator Dr. Gunther Wobser (links) und Dr. Mario Englert © Jürgen Besserer
Wie der Weltmarktführer mit seiner Dienstwagenflotte das Thema Nachhaltigkeit angeht
Nach rund eineinhalb Jahren intensiver Arbeit und Entwicklung ist ab sofort der LAUDA Carsharing Service live und kann nun auch extern, von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Die LAUDA DR. R. WOBSER GMBH & CO. KG, Weltmarktführer für exakte Temperaturen, nimmt somit eine Vorreiter-Rolle in der Region ein und macht ihre komplette Dienstwagenflotte nach Verfügbarkeit der Öffentlichkeit zugänglich. Nach der initialen Idee des Geschäftsführenden Gesellschafters, Dr. Gunther Wobser, der nach ersten wichtigen Gesprächen das Projekt ins Leben gerufen und maßgeblich vorangetrieben hat, hat das LAUDA Carsharing Team rund um seinen Geschäftsführer-Kollegen Dr. Mario Englert die vergangenen Monate kontinuierlich an der Umsetzung gearbeitet.
Nachhaltigkeit bedeutet für das Unternehmen, jede Handlung, jeden Prozess abzuklopfen und zu hinterfragen: Was könnte man verbessern, an welcher Stellschraube kann man drehen? Es können manchmal auch kleinere Projekte oder Änderungen sein, die in der Summe den großen Unterschied machen. Für ein Familienunternehmen wie LAUDA spielen die Weitergabe von Werten und der bewusste Umgang mit Rohstoffen natürlich von Haus aus eine bedeutsame Rolle: »Unsere innovativen Temperiergeräte und -anlagen sparen täglich sehr viel Energie und sind extrem langlebig. Als Unternehmen sind wir seit 2022 nach dem Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifiziert. Schon im Jahre 2030 wollen wir als Vorzeigeunternehmen komplett klimaneutral sein«, sagt Dr. Gunther Wobser. »Neben dem sparsamen Umgang mit Ressourcen müssen vorhandene Betriebsmittel bestmöglich genutzt werden. So hatte ich die Idee, unsere hochwertigen Firmenfahrzeuge, die abends und am Wochenende nur auf dem Gelände herumstehen, der Bevölkerung als erstes Carsharing-Angebot unserer Stadt zur Verfügung zu stellen. Zusammen mit meinem Kollegen Dr. Englert und einem engagierten Team haben wir die Idee umgesetzt und gehen jetzt live.«
Die Nutzung des Carsharing-Dienstes gestaltet sich einfach: Alles wird über das Smartphone geregelt, auf das man die evemo-App herunterlädt. Damit lässt sich der Wagen anmieten, öffnen, schließen und wieder zurückgeben. Die Registrierung als Kundin beziehungsweise Kunde sowie die Buchung der Autos erfolgt über diesen Link oder QR-Code: https://lauda.evemo.app/login
LAUDA CARSHARING
Mit dem LAUDA Carsharing können Kundinnen und Kunden ein LAUDA Carsharing Fahrzeug am Standort Lauda-Königshofen direkt über die evemo-App anmieten. Kontakt per E-Mail: carsharing@lauda.de
Durch die Nutzung der evemo-App haben Mietende einen leichten Überblick über die verfügbaren Fahrzeuge und können die durch sie gebuchten Autos einfach per App auf ihrem Smartphone öffnen und schließen. Der aktuelle Kilometerstand wird zudem direkt vom Auto an die App gemeldet. Über eine Service-Hotline (06131 83 832 336) wird evemo für externe Kunden täglich in der Zeit von 7:00 bis 22:00 Uhr erreichbar sein.
Karlheinz Wobser, langjähriger Geschäftsführender Gesellschafter von LAUDA (Foto © LAUDA)
Karlheinz Wobser, langjähriger Geschäftsführender Gesellschafter von LAUDA, am 09. Dezember 2022 verstorben
In den späten Abendstunden des 9. Dezembers verstarb im Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim der bekannte Lauda-Königshöfer Unternehmer Karlheinz Wobser im 87. Lebensjahr. Seit der Gründung des früheren Messgeräte-Werks Lauda Dr. R. Wobser KG durch seinen Vater, Dr. Rudolf Wobser, war Karlheinz Wobser von Beginn an, als erster Mitarbeiter, entscheidend am Aufbau und der stürmischen Entwicklung des damals jungen Unternehmens beteiligt. Durch seine profunden Kenntnisse der Kältetechnik hat er den Weg für den Aufstieg zum heutigen Status eines Weltmarktführers bereitet. Bis zum Tod des Firmengründers im Jahr 1977 war er Prokurist und Technischer Leiter, danach übernahm er, wie auch sein Bruder, Dr. Gerhard Wobser, die Position des persönlich haftenden Gesellschafters, nach der Umwandlung in eine GmbH & Co. KG die des Geschäftsführenden Gesellschafters. Karlheinz Wobsers besonderes Interesse galt der Innovation der kältetechnischen Anlagen, der Verbesserung der Produktionsprozesse sowie der Modernisierung und dem Ausbau der Fabrikanlagen. Nach 46 Jahren engagierter und erfolgreicher Tätigkeit für LAUDA trat Karlheinz Wobser Ende 2002 im Alter von 66 Jahren in den Ruhestand.
Am 28. Juni 1936, als erstes Kind der Eltern Dr. Rudolf und Dorothea Wobser in Dresden geboren, wurde er im Kriegsjahr 1942 in dem rund 20 Kilometer entfernten Medingen eingeschult, wo seinem Vater in dem ursprünglichen Chemieunternehmen Gebrüder Haake die Aufgabe übertragen war, eine Apparateabteilung aufzubauen. Nach Grund- und Oberschule in Dresden absolvierte er dort im Jahr 1954 das Abitur und begann im Herbst an der Technischen Hochschule Dresden mit dem Maschinenbaustudium, Fachrichtung Feinmechanik.
Aufgrund des immer größer werdenden politischen Drucks in der DDR, entschlossen sich die Eltern zur Flucht nach Berlin-West, die im August 1955 stattfand. Kurze Zeit später fand die Familie in Schwenningen am Neckar für einige Zeit Unterkunft. Bis März 1956 arbeitete Karlheinz Wobser als Mechaniker im Schwenninger Wigo-Werk, während die übrige Familie inzwischen nach Burlafingen bei Neu-Ulm umgezogen war. In dieser Zeit erweckte der Vater auf der bundesweiten Suche nach Kapitalgebern und nach einem Standort für ein eigenes Unternehmen sowie möglichen Kunden das Interesse der Stadtverwaltung Lauda sowie der Fabrikanten Erich Widmann und Paul Hagspiel. Am 1. März 1956 wurde das Unternehmen Messgeräte-Werk Lauda Dr. R. Wobser KG gegründet mit seinem ersten Angestellten Karlheinz Wobser.
Aus unbekannten Gründen scheiterte zunächst sein Aufnahmeverfahren für die Bundesrepublik Deutschland, und es drohte die Ausweisung zurück in die DDR. Glücklicherweise gelangte er einige Jahre später doch zur bundesdeutschen Staatsangehörigkeit und damit auch zu einem Personalausweis. Die vorhergehenden Unsicherheiten waren allerdings ein wesentlicher Grund dafür, dass Wobser sein Studium nicht wieder aufnehmen konnte. Als Mitarbeiter der ersten Stunde war er aber auch unentbehrlich beim Aufbau des jungen Unternehmens geworden. Er erwarb sich in vielen Kursen die theoretischen und praktischen Grundlagen der Kältetechnik und entwickelte gemeinsam mit seinem Vater die ersten Kältethermostate. Damit bereitete er den Weg für den späteren Aufstieg von LAUDA zum Weltmarktführer der Branche.
Im Januar 1957 lernte Karlheinz Wobser seine spätere Frau, Gudrun Schüssler aus Tauberbischofsheim, kennen und sie heirateten im Oktober 1961. Drei Kinder, Andrea (1962), Gabriele (1963) und Ulrike (1964) wurden geboren. Inzwischen haben alle Töchter ihre eigenen Familien mit erwachsenen Kindern. Zudem arbeiten zwei seiner Töchter noch heute im Unternehmen mit. Anfang der Sechziger Jahre begann für die junge Firma mit einem neu entwickelten und revolutionären Programm eine stetige Aufwärtsentwicklung. Immer mehr Mitarbeitende wurden eingestellt, und es folgte Bauabschnitt auf Bauabschnitt. Als Technischer Leiter und Prokurist hatte Karlheinz Wobser daran wichtigen Anteil. Als am 17. Juni 1977 der Firmengründer Dr. Rudolf Wobser nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 66 Jahren verstarb, wurden seine beiden Söhne Karlheinz Wobser und Dr. Gerhard Wobser persönlich haftende Gesellschafter, später nach der Umgründung in eine GmbH & Co. KG Geschäftsführende Gesellschafter.
Karlheinz Wobsers besonderes Interesse galt der Innovation der kältetechnischen Anlagen, der Verbesserung der Produktionsprozesse und der Modernisierung und dem Ausbau der Fabrikanlagen. Nach 46 Jahren engagierter und erfolgreicher Tätigkeit für LAUDA trat er Ende 2002 im Alter von 66 Jahren in den Ruhestand. Auch nach seinem Ausscheiden hat er großes Interesse an der Weiterentwicklung des Unternehmens gezeigt und an den Veranstaltungen des LAUDA Seniorenclubs teilgenommen. Seine großen Verdienste um Unternehmen und Gesellschaft wurden 2006 mit der Verleihung der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg und der Dr.-Rudolf-Wobser-Medaille im Jahr 2016 gewürdigt.
Neben Beruf und Familie prägten zahlreiche ehrenamtliche Engagements den Lebensweg von Karlheinz Wobser. Von 1985 bis 2008 war er Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Tauberfranken, von 1996 bis 2004 ehrenamtlicher Handelsrichter an der Kammer für Handelssachen am Landgericht Mosbach sowie viele Jahre Mitglied der Vertreterversammlung der AOK. Zudem war er Mitglied in mehreren Vereinen und hat sich sowohl im Tennisclub Lauda als auch im Luftsportverein Bauland viele Jahre als Vorstandsmitglied engagiert. Als Hobbies sind neben dem Flugsport vor allem das Musizieren mit Akkordeon und Keyboard und die Pflege seines Gartens zu nennen. In späteren Jahren hat ihm das Golfspielen viel Freude bereitet, ebenso die Teilnahme an Flusskreuzfahrten. Leider schränkten zunehmende gesundheitliche Beschwerden die Ausübung seiner Aktivitäten immer mehr ein. Dennoch konnte er im Juni 2021 mit Familie und vielen Freunden seinen 85. Geburtstag begehen und nach 60-jähriger Ehe mit seiner Frau Gudrun im Oktober 2021 das Fest der diamantenen Hochzeit. Im Mai dieses Jahres erlitt er einen Oberschenkelhalsbruch, von dem er sich nur ganz langsam erholte. Geschwächt und mit zunehmenden Organproblemen kämpfend musste er mehrmals ins Krankenhaus, wo er schließlich am 9. Dezember einschlief, betreut und betrauert von seiner Familie. Ein verdienter Unternehmer und Bürger der Stadt Lauda-Königshofen hat uns verlassen.