Vier Start-ups aus dem Bereich der Temperierung präsentierten Ihre Lösungen im Rahmen einer Ausstellung anlässlich des 80. Geburtstags von Dr. Gerhard Wobser. (Quelle: Peter D. Wagner)
Innovative Gründer zu Gast bei LAUDA
Eine Hausmesse mit vier hoch innovativen Start-ups präsentierte LAUDA DR. R. WOBSER GmbH & Co. KG anlässlich einer Feier zum 80. Geburtstag des früheren Geschäftsführenden Gesellschafters sowie heutigen Beirats und Gesellschafters Dr. Gerhard Wobser.
Cloudsoftware mit Künstlicher Intelligenz (KI) zur Optimierung von Wärmeerzeugungsanlagen und Wärmenetzen ist ein innovatives Projekt der ENER-IQ GmbH (Würzburg/Hamburg). Laut Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie werden rund zwei Drittel der Wärmeerzeugungsanlagen und Fernwärmenetze ineffizient betrieben. Grund dafür seien unter anderem defekte Bauteile, ineffiziente Regelungseinstellungen und vor allem die mangelnde Systemabstimmung, bedingt durch fehlende Fachkräfte. Der Lösungsansatz von ENER-IQ beinhaltet eine sensorische Erfassung der Betriebsparameter in der Wärmeerzeugung und Verteilung. Die ermittelten Daten werden in eine von dem Start-up entwickelte Cloud-Anwendung übertragen. Von dort aus erfolgt eine Überwachung der Anlagen und Liegenschaften, Analyse der Daten, Errechnung von Kennzahlen zur effizienteren Betriebsführung sowie Datenlieferung zur Optimierung. Langfristig dienen sie der KI-gestützten Optimierung der Anlagen und Fernverstellung sowie Handlungsempfehlungen für Handwerker.
Energiesparende und gasfreie Kälte- oder Wärmemaschinen auf Basis von magnetokalorischen Materialen entwickelt MagnoTherm Solutions aus Darmstadt. Kompressoren für Kälteanlagen sind an ihrem Effizienzlimit angekommen. Bei dem vom Start-up entwickelten Gerät werden Kälte und Wärme anstelle von Klimagasen mittels magnetokalorischer Materialien wie Lanthan-Eisen-Silizium erzeugt. Der Festkörper erwärmt sich, wenn er in ein Magnetfeld gebracht wird, und kühlt sich ab, wenn er dieses verlässt. Mit Hilfe eines Wassergemisches wird die Wärme oder Kälte vom Material abgeführt und nutzbar gemacht. Aufgrund des isentropischen Prozesses können signifikante Energieeinsparungen erzielt werden. Die geringeren Drücke und Wasser als Medium machen das Kühlaggregat ungefährlich für den Endanwender und wartungsärmer. Da die Materialien auf verschiedene Temperaturspannen eingestellt werden können, ist es möglich, sehr individuelle und energieeffiziente Anwendungen anzufertigen.
Ein innovatives System für industrielle Heizprozesse – im ersten Schritt für die Verpackungsindustrie – ist die patentierte Erfindung der watttron GmbH in Freital bei Dresden. LAUDA hat mit dem mehrfach ausgezeichneten Unternehmen bereits seit fast einem Jahr eine sehr enge, vertrauensvolle Kooperation in verschiedenen Bereichen. Mit dem modularen Heizsystem lassen sich bei der Herstellung von Verpackungen bis zu 30 Prozent Material einsparen. Durch Aneinanderreihungen von Modulen können je nach Wunsch des Kunden verschiedene Formen realisiert werden. Auf jedem Modul befinden sich 64 Heizpixel von denen jeder individuell angesteuert und geregelt werden kann. Dadurch ist es möglich, individuelle Heizprofile zu erzeugen, die sich innerhalb von Sekunden gezielt ändern können. Durch dieses Verfahren lassen sich Verpackungen im Thermoverfahren und beim Kontaktheizen effizienter herstellen. So werden zum Beispiel bei einem Joghurtbecher die Bereiche des Materials mehr erhitzt, die besonders stark verformt werden, während die Bereiche, die kaum oder nur wenig verformt werden, weniger erwärmt werden. Prinzipiell lässt sich das von watttron entwickelte Heizverfahren auch in vielen anderen industriellen Präzisions-Heizverfahren wie etwa in der Bio-, Pharma-, Chemie- und Automotive-Technologie anwenden.
Das Berliner Start-Up Coolar hat ein Kühlsystem entwickelt, das erstmals die Adsorptionskühltechnologie auf Basis von Wasser als nachhaltiges Kältemittel nutzbar macht. So können kompakte, ohne Strom betriebene Kühlschränke und Transportboxen ohne klimaschädliche, giftige oder leicht entflammbare Substanzen entwickelt werden. Als erste Anwendung wurde dies in einem sogenannten Off-the-grid Medizinkühlschrank für netzferne Gesundheitseinrichtungen umgesetzt und Anfang 2019 bereits erfolgreich auf Teneriffa im komplett autarken Betrieb im Feld getestet. Mit dieser Lösung kann Coolar eine günstige sowie ökologisch nachhaltige und schadstofffreie Lösung für Medizin und Impfstoffe ohne Stromanschluss anbieten, die ohne Batterien und komplizierte Regelungstechnik auskommt. Darüber hinaus ermöglicht das in seiner Kompaktheit und durch den geringen Regelungsaufwand einzigartig flexible Kühlsystem eine nachhaltige, wasserbasierte Alternative für eine Vielzahl von mittelgroßen bis kleinen Anwendungsfeldern in der im Umbruch befindlichen Kühltechnologiebranche.
»Mit der Zusammenarbeit wollen wir technische Tendenzen und Technologieentwicklungen frühzeitig erkennen und wahrnehmen sowie innovativen Start-ups Kooperationen auf Augenhöhe bieten«, betonte Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführender Gesellschafter von LAUDA bei der Vorstellung der vier Start-ups und deren Erfindung. »LAUDA hat im Zusammenwirken mit Start-ups sehr gute Vorarbeit geleistet«, berichtete Robert Tietze, seit Mai 2019 Start-Up Manager bei LAUDA, von seinen Erfahrungen der ersten Monate. Es habe sich gezeigt, dass es für gewisse Themenschwerpunkte Koryphäen gebe, die sich vornehmlich an Universitäten konzentrierten, aus denen dann interessante Neugründungen entstünden.
Staatssekretärin Katrin Schütz (Mitte) im Kreis der LAUDA Geschäftsführung sowie weiterer politischer Vertreter der Region, darunter dem Bürgermeister von Lauda-Königshofen, Thomas Maertens.
„Digitalisierung und Ausbildung“ im Mittelpunkt des Besuchs von Katrin Schütz
Während ihrer dreitägigen Digitalisierungs- und Ausbildungsreise besuchte die Wirtschaftsstaatssekretärin insgesamt 14 Betriebe, um sich mit Geschäftsleitungen, Auszubildenden sowie Ausbilderinnen und Ausbildern auszutauschen. Stationen der Reise waren Betriebe, die sich besonders für die Ausbildung engagieren und die die Herausforderungen der Digitalisierung bereits in die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses einbeziehen.
Als Ehrengäste zum Besuch der Staatssekretärin bei LAUDA konnte Geschäftsführer Dr. Mario Englert unter anderem MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart, Bürgermeister Thomas Maertens, Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken), Christof Geiger, Mitglied der Geschäftsleitung IHK Heilbronn-Franken, sowie Stadtrat Marco Hess begrüßen. Danach stellte Englert in einer Präsentation die LAUDA DR. R. WOBSER GMBH & CO. KG, Weltmarktführer von Technologien für exaktes Temperieren in Industrie und Laboren, vor. Aktuell zähle das Unternehmen rund 500 Mitarbeiter, davon insgesamt 126 in weltweit zwölf Auslandsgesellschaften. Den Jahresumsatz bezifferte der Geschäftsführer auf etwa 90 Millionen Euro. Spezielle Wachstumsbranchen seien derzeit Medizintechnik, Bioproduktion und botanische Extrahierung sowie Automobil- und Wasserstofftechnologien.
„Die Digitalisierung betrifft das gesamte Unternehmen und alle Sektoren“, unterstrich Englert bei Vorstellung der Digitalen Agenda des Unternehmens für die Jahre 2019 bis 2021. Als konkrete Beispiele nannte er die Bereiche Datenmanagement, Prozesse, Produktion und New Work. „Wir haben uns viel vorgenommen“, bilanzierte er.
Über die mit der Digitalisierung einhergehend resultierenden Herausforderungen, Aufgaben, Erfahrungen und Aspekte speziell für die berufliche Ausbildung informierte LAUDA-Personalleiter Norbert Prause. Momentan zähle das Unternehmen zehn gewerbliche Auszubildende in den Berufen Mechatronik für Kältetechnik sowie Elektroniker für Geräte und Systeme, zwei Auszubildende zur Industriekauffrau sowie einen dualen Bachelor-Studenten für Kältesystemtechnik. Ab 1. September kommen zwei gewerbliche Auszubildende, eine Industriekauffrau und ein Fachinformatiker hinzu, zudem ab 1. Oktober jeweils ein dualer Student für Maschinenbau und für BWL – mit dem Schwerpunkt Digital Business Management.
„Die Auszubildenden und dual Studierenden gehen als sogenannte ‚Digital Natives‘ spielerisch mit digitalen Themen um, lassen sich problemlos für sie begeistern und lernen sehr schnell den Umgang mit neuen Programmen und Technologien“, berichtete Prause über Erfahrungen mit der Digitalisierung in der Ausbildung. Als Beispiel nannte er die Einführung von iPads in der Lagerhaltung und die Anwendung digitaler Workflows. „Die jungen Menschen identifizieren sich gerne mit einem Unternehmen wie LAUDA, das die Digitalisierung als eines der wichtigsten strategischen Ziele definiert hat und entwickeln eigene Ideen, wie man Digitalisierung im Unternehmen weiter vorantreiben kann, indem sie Analogien zu Anwendungen – auch aus dem privaten Bereich – finden“.
Vollständig den Unternehmensziele entspreche auch, dass Auszubildende papierlos arbeiten wollten. Allerdings sei festzustellen, dass die Aufmerksamkeitsspanne für längeres konzentriertes Arbeiten zunehmend kürzer werde. Zudem gebe es bei Auszubildenden mitunter Probleme bei der Verarbeitung größerer Informationsmengen.
Herausforderungen der Digitalisierung für die berufliche Ausbildung seien die Mitnahme auch der gewerblichen Auszubildenden, das Begeistern für neue Tools wie etwa Track-Bots und Design Thinking sowie der Erhalt der Berufsschulstandorte und deren Ausstattung mit gutem technischen Equipment. Als Aufgaben nannte Prause unter anderem die Gestaltung der praktischen Ausbildungsinhalte mit Blick auf die Digitale Agenda, Beteiligung der Auszubildenden an dieser Agenda und Einsatz als Multiplikatoren zur Umsetzung der digitalen Transformation sowie die Bildung von gemischten Teams aus Jung und Alt. Bisherige Schritte seien etwa das Projekt „Mitarbeitereinkauf“ mit gewerblichen und kaufmännischen Auszubildenden, die gemeinsam die firmeneigene ERP Software (Enterprise Resource Planning) einsetzen, sowie der Start einer Etablierung von Design Thinking.
Im Anschluss daran fand unter Leitung von Geschäftsführer Dr. Marc Stricker ein kurzer Betriebsrundgang und die Besichtigung der Lehrwerkstatt für Katrin Schütz und die Ehrengäste statt. Dort ließ sich die Staatssekretärin von einigen Auszubildenden über deren Tätigkeiten sowie Zufriedenheit in ihrer Ausbildung und im Unternehmen informieren.
„Die meisten Auszubildenden sind mit ihrer betrieblichen Ausbildung sehr zufrieden, das ist wichtig und die beste Werbung für unsere attraktive Berufsausbildung.“, berichtete die Staatssekretärin. „Viele Ausbildungsbetriebe im Land ergreifen die Chancen der Digitalisierung aktiv und machen die Berufsausbildung damit besonders attraktiv“, betonte sie. Das Engagement der baden-württembergischen Betriebe wie etwa LAUDA zeige sich nicht zuletzt darin, dass Ausbilderinnen und Ausbilder innovativ und unterstützt durch moderne Techniken den Fachkräftenachwuchs qualifizierten. Damit steigern die Betriebe ihre Attraktivität als Arbeitgeber, stärken die Nachwuchsgewinnung und stellen gleichzeitig ein hohes Ausbildungsniveau sicher“, so die Wirtschaftsstaatssekretärin. Im Gegenzug könnten die Unternehmen von Digitalkompetenzen der Auszubildenden profitieren, insbesondere wenn sich die mit der Digitalisierung aufgewachsenen jungen Menschen in den Betrieben einbringen können, hob Schütz hervor.
Die LAUDA Integral Prozessthermostate heizen und kühlen zuverlässig von -90 bis 320 °C. Mit ihrer hochdynamischen, präzisen Temperaturregelung, der hohen Konnektivität sowie der hohen Pumpenleistung sind die Geräte in vielfältigen Applikationen einsetzbar.
LAUDA präsentiert die völlig neue Generation der erfolgreichen Integral Prozessthermostate
LAUDA, der Weltmarktführer für Temperiergeräte und –anlagen zur exakten Temperierung, baut sein umfangreiches Portfolio konsequent weiter aus. Mit der komplett neu entwickelten zukunftsweisenden LAUDA Integral Gerätelinie präsentiert das Unternehmen jetzt einen weiteren Meilenstein aus dem Bereich der professionellen Temperierung. Die leistungsstarken Integral Prozessthermostate sind bereits seit dem Jahr 2000 ein fester Bestandteil des LAUDA Portfolios und haben sich in vielfältigsten Anwendungen und Branchen als verlässliche Lösung etabliert. Zu den wichtigsten Einsatzgebieten der Thermostate zählen etwa die Temperierung von Reaktoren in der Chemie und Pharmaindustrie, Temperaturtests an Prüfständen in der Automobilindustrie oder die Weltraumsimulation im Maschinenbau und der Elektrotechnik. Die Entwicklung der Prozessthermostate treibt das Unternehmen nun weiter voran und führt die Modelle der T- und XT-Reihe in das digitale Zeitalter. So verfügt die neue Generation der Integral Prozessthermostate über eine Vielzahl von Neuerungen, darunter ein völlig neues, intuitive Steuerungskonzept über mobile Endgeräte, verbesserte Pumpenleistung oder das modulare, erweiterbare Schnittstellenkonzept.
LAUDA Integral T und XT: Erfolgreich seit 20 Jahren
Die neuen LAUDA Integral T Prozessthermostate sorgen für die effiziente Kontrolle externer Temperierprozesse im Temperaturbereich von -30 bis 150 °C. Die Geräte ermöglichen schnelle Temperaturwechsel durch angepasste Heiz- und Kälteleistungen mit kleinem internen Volumen. Durch das offene Hydrauliksystem entlüftet das Gerät schnell und ohne Funktionseinschränkungen. Damit ist es ideal für Temperierprozesse mit häufigem Verbraucher- oder Prüflingswechsel. Klassische Anwendungsgebiete sind dabei Reaktionskontrollen oder Klimasimulationen. Eine zuverlässige, leistungsstarke Eintauchpumpe sowie der interne Bypass zur Druckbegrenzung gehören zur Standardausstattung des Integral T.
Die extrem dynamischen und leistungsstarken LAUDA Integral XT Prozessthermostate hingegen arbeiten nach dem Durchflussprinzip mit Kaltölüberlagerung und ermöglichen die Nutzung des erweiterten Temperaturbereichs von -90 bis 320 °C mit einem einzigen Temperiermedium. Durch die elektronisch geregelte, magnetgekuppelte achtstufige LAUDA Variopumpe kann der Volumenstrom sowohl für druckempfindliche Verbraucher als auch für Applikationen mit hohem hydraulischem Widerstand thermisch optimal angebunden werden. Ein interner Bypass, ebenfalls eine serienmäßige Neuerung der XT Modelle, erhöht hier zusätzlich die Flexibilität. Er erhöht den Volumenstrom innerhalb des Gerätes, wenn extern nur geringe Volumenströme möglich sind und optimiert somit den Temperiervorgang.
Für die neuen Integral XT Modelle bietet LAUDA optional eine Durchflussregeleinheit an, die besonders bei der Erstellung reproduzierbarer Prüfprozesse unentbehrlich ist. Ein gutes Beispiel dafür ist der Einsatz bei Prüfprozessen in der Elektromobilität. Um ein hohes Qualitätsniveau in der Produktion zu erreichen, setzen dort validierte Prüfverfahren auf einen definierten Volumenstrom, der eingehalten werden muss. Die optimierte Hydraulik und Drehzahlregelung der neuen Integral Geräte verbessert zusätzlich die Förderleistung der Thermostate deutlich. Betrieben mit zukunftssicheren Kältemitteln – die Prozessthermostate sind konform zur Europäischen F-Gase-Verordnung – bieten die neuen Integral Geräte eine gewohnt schnelle Temperierung bei hoher Betriebssicherheit. Das bewährte Smart Cool System der LAUDA Integral XT Geräte findet sich nun auch in den neuen Integral T Modellen. Dabei steuern elektronische Einspritzventile bedarfsbezogen die Kälteleistung der Geräte und sorgen so für eine höhere Energieeffizienz.
Integral Prozessthermostate – Bereit für die digitale Zukunft
LAUDA treibt mit den neuen Integral Geräten die Vernetzung der Temperiertechnik voran. Als erstes Seriengerät in der Geschichte von LAUDA besitzen die Prozessthermostate einen integrierten Webserver. Damit können die Geräte in bestehende Unternehmensnetzwerke eingebunden werden und erlauben so die Überwachung und Steuerung über PC, auf Wunsch auch mit mobilen Endgeräten wie Tablet oder Smartphone. Aufstellungsort und Bedienung können bei Bedarf voneinander entkoppelt werden. Hierdurch wird eine standortübergreifende Überwachung oder Steuerung ermöglicht. Die einfache Bedienung der Thermostate über ein modernes TFT-Display direkt am Gerät ist darüber hinaus weiterhin möglich.
NeuesSchnittstellenkonzept sorgt für Flexibilität
Die neuen Integral Prozessthermostate sorgen mit einem modularen und zukunftssicheren Schnittstellenkonzept für maximale Vernetzung der Anwenderprozesse. Serienmäßig verfügen die Geräte über Schnittstellen wie Ethernet, USB oder Pt 100. Weitere Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle lassen sich problemlos über Module hinzuschalten. Dadurch lassen sich Integral Thermostate flexibel in verschiedenen Kommunikationsszenarien integrieren. Zusätzlich werden alle Drehstromgeräte der LAUDA Integral Linie für den Betrieb mit einer Netzfrequenz von 50 oder 60 Hz (bifrequent) ausgestattet – ein großer Nutzen für Anwender, die ihre Geräte flexibel an verschiedenen Standorten weltweit zum Einsatz bringen wollen.
Modulare Bauweise für einfacheren Service
Die LAUDA Integral Gerätetypen sind in drei unterschiedlichen Gehäusegrößen und einer Kühlleistung von 1,5 bis 18 kW verfügbar. Während bei der kleinsten Gehäusegröße die Bedieneinheit ergonomisch vorteilhaft auf der Geräteoberseite angebracht ist, befindet sich diese beim mittleren und beim großen Gehäuse an der rechten Seite auf Augenhöhe. Bei allen Geräten befinden sich die elektrischen und hydraulischen Anschlüsse auf der rechten Seite. So sind diese gut bedien- und einsehbar. Mit dem Command Touch bietet LAUDA zudem eine intuitive Bedieneinheit mit Touch-Display und erweitertem Funktionsumfang als Zubehör an, die per Kabel an das Gerät angeschlossen wird.
LAUDA Integral – Eine neue Generation
Seit Jahrzehnten haben sich die Prozessthermostate der Integral Linie auf dem Markt bewährt. Die Entwicklung der nächsten Generation nutzt die bewährten Stärken der Linie und ergänzt sie um zukunftsfähige Komponenten. So kann LAUDA seinen Kunden ein Temperiergerät anbieten, dass die heutigen Anforderungen an die Kältetechnik erfüllt und einen reibungslosen Umstieg mit maximaler Prozesssicherheit garantiert.
Ein wichtiger Aspekt bei der Neuentwicklung der Integral Serie war die Europäische F-Gase-Verordnung. Sie sorgt für die schrittweise Beschränkung der am Markt verfügbaren Mengen an teilfluorierten Kohlenwasserstoffen bis zum Jahr 2030. Der Bedarf an zukunftssicheren Temperiergeräten, die konform zur F-Gase-Verordnung arbeiten, ist deutlich gestiegen. »Wir haben in die Entwicklung der Kältetechnik viele Gedanken und Know-how einfließen lassen«, erzählt der Leiter Forschung & Entwicklung bei LAUDA, Dr. Jürgen Dirscherl, denn »ein einfacher Austausch des Kältemittels würde zu Einschränkungen bei den Leistungsdaten führen« und damit die Prozesse der Kunden gefährden. Ziel der LAUDA Experten war es, ein Gerät zu entwickeln, dass die neue Generation reibungslos bestehende Integral Geräte älterer Bauart ersetzen kann. »Damit«, so Dr. Dirscherl, »stellen wir die Prozesssicherheit bei unseren Kunden sicher«. Viele bewährte Funktionen und technische Lösungen der Integral Linie wurden beibehalten.
Mit der neuen Generation Integral schicke LAUDA die technische Neuentwicklung einer bewährten Gerätelinie ins Rennen, betont der Leiter Forschung & Entwicklung. Das neue LAUDA Design sei zwar das Offensichtliche der neuen Geräte, doch auch dabei habe man sich viel Neues einfallen. »Das neue Design ermöglicht zum Beispiel vereinfachten Service durch eine bessere Zugänglichkeit der Komponenten ohne den Hydraulikkreis von der Applikation trennen zu müssen. Auch die Position der Anschlüsse, die verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten mit Prozessleitanlagen, der integrierte Webserver oder die Verwendung von Pumpen mit größerem Leistungsspektrum und vor allem die deutlich höheren Flussraten sind schlagkräftige Argumente für die neue Generation Integral«, so Dr. Dirscherl.
Anwendungsbeispiele für LAUDA Integral Prozessthermostate
LAUDA Integral Prozessthermostate heizen und kühlen zuverlässig in vielfältigen Anwendungen unterschiedlichster Branchen. So kommen die Geräte in einer Vielzahl von Applikationen zum Einsatz, etwa bei der Temperierung von Rührkesseln, der Temperaturkontrolle von Reaktoren in der Chemie, Pharmazie oder Biotechnologie, bei Temperaturtests an Prüfständen in der Automobilindustrie, sei es zur Klimasimulation, bei Leistungs- oder Materialtests. Auch bei Materialuntersuchungen sind Integral Prozessthermostate der ideale Partner. In der Mikroreaktortechnologie werden die Geräte zur Temperierung bei Scale-up-Prozessen eingesetzt. Und auch im Maschinenbau und der Elektrotechnik sind LAUDA Integral Prozessthermostate elementarer Bestandteil von Weltraumsimulationen.
Der Geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Gunther Wobser, gemeinsam mit den scheidenden Geschäftsführern von GFL, Ulrike Mischel, Dieter Bubel sowie dem Betriebsratsvorsitzenden Mike-Peter Klotz (v. l.).
Neuer Geschäftsführer ist Andreas Degmayr
Ende 2018 hatte der Weltmarktführer für Temperiertechnik, LAUDA, die Akquise des Labortechnikspezialisten GFL aus Burgwedel bekannt gegeben. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, waren die bisherigen Geschäftsführenden Gesellschafter von GFL, Ulrike Mischel und Dieter Bubel, bis Ende Juni 2019 weiterhin als Geschäftsführer tätig. Nun hat LAUDA mit der Berufung von Andreas Degmayr als neuen Geschäftsführer von GFL den nächsten Schritt zur erfolgreichen Integration in die LAUDA Gruppe unternommen.
Ende Juni lud Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführer von LAUDA und zudem Geschäftsführer der jüngsten Tochter GFL, zu einem Abschiedsempfang für die beiden ehemaligen Gesellschafter Ulrike Mischel und Dieter Bubel. Er bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Kaufanbahnungsphase und vor allem als Kollegen in der Geschäftsführung während der intensiven letzten sechs Monate.
Eine große Verantwortung für LAUDA
Die Belegschaft würdigte beide für die jahrzehntelange Führung des erfolgreichen Traditionsunternehmens mit einem originellen Geschenk und Dankesworten des Betriebsratsvorsitzenden, Mike-Peter Klotz. Dr. Gunther Wobser ist sich seiner Verantwortung bewusst: »Die GFL ist ein stolzes Familienunternehmen mit über 50 Jahren erfolgreicher Tätigkeit. Die Werte und der hervorragende Ruf der Marke GFL passen gut zu LAUDA. Die qualitativ hochwertigen Wasserbäder, Tiefkühlgeräte und Destillationsanlagen sind eine ausgezeichnete Ergänzung des Portfolios. Ich bedanke mich bei der zweiten Generation und verspreche die erfolgreiche Tradition innerhalb der LAUDA Gruppe mit jetzt 500 Temperierexperten an zwei deutschen Standorten fortzusetzen.« Zum 1. Juli wurde der erfahrene Ingenieur Andreas Degmayr als weiterer Geschäftsführer ›vor Ort‹ berufen. Verantwortlich für den kaufmännischen Bereich ist die langjährige Prokuristin Antje Peters.
Die Wärmeübertragungsanlage von LAUDA kurz vor der Platzierung in die Einhausung aus Sicherheitsglas am Max-Planck-Institut in Magdeburg. (Bild: Max-Planck-Institut / Gabriele Ebel)
Das Max-Planck-Institut in Magdeburg forscht an einem zukunftsfähigen Energiespeichersystem. Die dazu nötige Temperierung liefert LAUDA.
Deutschland hat sich für die Energiewende viel vorgenommen: Bis 2050 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bei 80 Prozent liegen. Mit dem Ausbau von Windenergie, Photovoltaik und anderer regenerativer Energieträger sowie der zunehmenden Elektrifizierung der Gesellschaft stehen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft vor einer großen Herausforderung: Die dezentral gewonnene Energie muss bei Überproduktion möglichst effizient und vor allem nachhaltig gespeichert werden, um im Falle von Verbrauchsspitzen in das Energienetz eingespeist zu werden. Ein vielversprechendes energiewirtschaftliches Konzept nennt sich »Power to Gas«. Dabei wird mit Elektrolyse und Methanisierung aus Wind- oder Solarenergie Methan gewonnen. Energie wird damit als Gas gespeichert und bei Bedarf zurückgewonnen. Auch auf dem automobilen Sektor könnte Methanisierung die Verbreitung gasbetriebener Fahrzeuge voranbringen. Das dafür benötigte Methan könnte umweltschonend produziert werden. Forscher weltweit arbeiten mit Hochdruck daran, diese Technologie energiewirtschaftlich relevanter und einfacher zu gestalten. Federführend dabei ist das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg, das bereits seit etwa sieben Jahren in diesem Forschungsfeld aktiv ist. Für seine Arbeiten setzt das Institut in ihrer Pilotanlage eine Wärmeübertragungsanlage von LAUDA ein, die den sehr spezifischen Anforderungen der Forscher gerecht werden muss.
Hochgenaues und schnelles Abkühlen gefordert
LAUDA Heiz- und Kühlsysteme, die industrielle Sparte des Temperiergeräteherstellers LAUDA, plant und fertigt maßgeschneiderte Temperieranlagen exakt nach Kundenwunsch. Für das Max-Planck-Institut wurde eine Wärmeübertragungsanlage des Typs ITH 350 entwickelt. Eingesetzt wird die Anlage zur Temperierung eines Reaktors. Dabei muss die LAUDA Anlage eine Kühlung von 100 Kelvin pro Minute leisten können, ohne im Endpunkt zu unterschwingen. Sie muss also rasch herunterkühlen, darf aber einen bestimmten Temperaturpunkt nicht unterschreiten, um den eigentlichen Prozess nicht zu gefährden. Eine Herausforderung, auch für die LAUDA Ingenieure, denn Wärmeübertragungsanlagen sorgen meist vor allem für konstante Temperierleistungen. Für die Forschung des Max-Planck-Instituts musste die Anlage nun reaktionsschnell gegenkühlen.
In Minuten von 340 °C auf 150 °C abkühlen – punktgenau
Die Methanisierungsreaktion erzeugt viel Wärme und hohe Temperaturen, die den Reaktor, aber vor allem den Katalysator, beschädigen können. Bisher wurden solche Prozesse typischerweise einmal langsam hochgefahren und dann über Wochen konstant betrieben. »Wir versuchen zunächst zu identifizieren, wie dynamisch dieser Prozess betrieben werden kann und leiten daraus erste Ansätze für neue Betriebsstrategien und Reaktordesigns ab. Erste vielversprechende Ergebnisse auf Basis computergestützter Rechnungen liegen bereits vor, und nun wollen wir mit der Pilotanlage diese Ergebnisse verifizieren«, erläutert Projektleiter Jens Bremer das Ziel der Forscher. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an die Temperierung. Die dafür notwendige Präzision leistet die LAUDA Wärmeübertragungsanlage. »Die Performance und Dynamik des Reaktors wird maßgeblich durch dessen Kühlung bestimmt. Eine schnell regulierbare Temperierung ermöglicht es, flexibel auf äußere Einflüsse wie etwa eine abnehmende Versorgung mit Wasserstoff reagieren zu können, ohne den Reaktor runterfahren zu müssen«, so Jens Bremer.
Während des Prozesses wird der Reaktor auf 340 °C elektrisch aufgeheizt. Ab einer definierten Temperatur setzt eine exotherme Reaktion ein, die schlagartig auf 150 °C gekühlt werden muss. Ein in Normalfällen verwendetes, elektronisches Ventil, das als Regelorgan dient, wäre für diesen Anwendungsfall deutlich zu langsam. Je nach Stellgröße kann mit Hilfe des Ventils die Kühlleistung verändert werden. Bei Kühlung mit Kühlwasser wird in normalen Kühlaufgaben die Kühlleistung limitiert, um die Materialien bei einem großen Temperaturunterschied zu schonen. Im diesem Fall verlangte die Aufgabenstellung aber eine schnelle Öffnung, um die geforderte Abkühlgeschwindigkeit zu erreichen, ohne das Material zu sehr unter Stress zu setzen. Die LAUDA Ingenieure haben deshalb ein pneumatisches 3-Wege-Ventil verbaut, das sich in nur zwei Sekunden öffnet, um eine Abkühlung des Wärmeträgers von mehr als 150 °C pro Minute zu garantieren.
In ihrem Inneren besteht die Wärmeübertragungsanlage aus zwei Temperierkreisläufen. Während der erste Kreis ein Puffergefäß temperiert, temperiert der zweite Kreislauf den Prüfaufbau des Max-Planck-Instituts. Beide Kreise sind über den Medienvorratsspeicher miteinander verbunden und nutzen das gleiche Medium. Eine weitere Anforderung des Kunden an die Anlage war, dass der verwendete Wärmeträger bis 350 °C einsetzbar sein musste. LAUDA setzt deshalb auf ein Thermalöl, das den hohen Anforderungen an das Material gerecht wird.
Spezifische Anforderungen des Kunden erfüllt
LAUDA hat die spezielle Wärmeübertragungsanlage gemäß den Wünschen des Max-Planck-Instituts entwickelt und konstruiert. Die engen räumlichen Gegebenheiten wurden dabei bereits in der Entwicklungsphase am Computer in Betracht gezogen. Die Anlage musste in einem speziellen Sicherheitsdom Platz finden, was etwa die Anbringung der Schaltschränke an der Seite notwendig machte. Die Stutzenanlagen liegen, wie vom Kunden gewünscht, teilweise an der Unterseite des Gerätes. Zum Aufbau wurde die Anlage von LAUDA in zwei Teilen nach Magdeburg geliefert und dort mit einem Kran in die Einhausung aus Sicherheitsglas gehoben.
Mit der Wärmeübertragungsanlage zur Forschung im Bereich Methanisierung hat LAUDA bereits zum zweiten Mal eine Anlage an das Max-Planck-Institut geliefert. Dort ist man mit den Leistungen des Temperieranlagenherstellers mehr als zufrieden: »Von der ersten Konzeptentwicklung bis zur finalen Einbringung vor Ort wurden wir sehr gut beraten und betreut. Kein anderer angefragter Hersteller hat diese Flexibilität für unsere spezielle Aufgabe aufbringen können«, erklärt Projektleiter Jens Bremer.